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MOTUSNEU am 29.4.2023 um 20 Uhr im BLECH.

Bruno Angeloni – Altsaxophon

Stephan Deller – Kontrabass

Steffen Roth – Schlagzeug

Observationen, Auseinandersetzungen oder blanker Ausdruck des Bewusstseins für eine sich wieder im Umbruch befindende Welt beschreiben die Musik von MOTUSNEU vielleicht besser als musikalische Termini. Wenn wir von ‚Volksmusik‘ als Hum-Ta-Ta ablassen und über Geschichten zwischen Künstlern und Publikum sprechen, von Mensch zu Mensch, von Instrument und Körper, simpel, ohne dem Zwang der Unterhaltung zu unterliegen, kommen wir der Perspektive der Leipziger-Gruppe näher. 


Wir erinnern uns an Ernst Bloch:

„Das Individuum soll nun nicht mehr, wie oft im Osten, eine Strafsache sein, und nicht, wie im Westen, eine kleine Arbeitskraft, die sich zu verkaufen hat und soviel Geld kriegt, damit sie sich überhaupt produzieren kann, sondern eine Erscheinung von Licht.

Dieses, meine ich, geht durch, lebt fort im Christentum, ist die Suche sich zu artikulieren im Drama, in der Kunst, ist das Anliegen von Brecht.

Dies anzusprechen, dafür genügt nicht nur eine Theorie, sondern muß auch eine neue Sprache gefunden werden, so daß die Menschen verstehen: Er spricht für uns, er spricht unsere Sprache. Alle Klischees und alle Verleumdungen müssen und können wegfallen. Das wäre die Sprache derjenigen, die eine gemeinsame Not leiden, die Sprache derjenigen, die ansprechen können, poetisch und musikalisch und philosophisch und moralisch und mit Witz, mit Amüsement, mit Spott, mit der großen schöpferischen Kraft von Humor, der nicht etwa krachendes Gelächter der Kleinbürger am Stammtisch darstellt, sondern der eine rätselhafte Leichtigkeit in uns enthält, eine unbegriffene Freudigkeit ausdrückt, daß wir wirklich noch lachen können, obwohl wir nichts zu lachen haben.“ (Ernst Bloch, In der Evangelischen Akademie in Bad Boll, 1968)

BOOMSLANG RECORDS
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