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Vernissage `Learning from the streets! ´am 30.8. um 18.00 Uhr im BLECH.

Liebe Freund*innen der Kunst,

wir möchten euch herzlich einladen zu:

Learning from streets!
31.08 – 27.09. 2024 | Do – Sa 16:00 – 19:00 Uhr

Vernissage Freitag, 30.08. 18.00 Uhr
Sound: Mark Hornbogen
Tanzperformance: Kristina Buketova 19:00 Uhr
BLECH. Raum für Kunst Halle e.V. | Steintor 19

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Learning from streets ist ein Raum invasives Gesamtkunstwerk von 7
Künstler*innen, die sich in ihrer Arbeit mit ästhetischen Phänomenen der
Straße, kurz Postvandalismus, auseinandergesetzt haben. Der längst
überfällige Begriff, zu dem es übrigens auch einen gleichnamigen
Instagram Account gibt, verweist auf diese urbanen Erscheinungen. Das
Draußen auf der Straße erweist sich dabei als Drinnen in der Stadt –
mitten im Organismus namens Gesellschaft – als Raum, in dem die
verschiedenen Gedanken, Revolten, Proteste und Widerstände, aber auch
die Poesie des Alltäglichen, des Flüchtigen und Beiläufigen – wie das
Zurechtstupsen des Mauerwerkes, ihren Ausdruck finden. Diese oft
kontroversen Aufschreie sind Zeugnisse begehrender Menschen. Genau dort
im Ungehorsam, im Regelbruch finden sich Inspirationen, Kraft, Energie,
Lustgewinn und sogar Korrektive einer wehrhaften Demokratie finden.

Die Künstler*innen

Julius Anger
Simon Baumgart
Julia Eichler
Kristina Buketova
Mark Hornbogen
Christoph Liedtke
Thomas Müller

laden herzlich in eine dafür entworfene Rauminstallation ein, sich mit
diesen Themen auseinanderzusetzen. Dabei wurden Prozesse und Ideen der
Straße aufgegriffen. Nach dem Prinzip des Crossings oder Palimpsests
werden Arbeiten übermalt, Duktus und Autorenschaften verwischen, Werden
und Vergehen fließen ineinander. Was bleibt ist ein schwer zu
definierender Prozess der Wandlung und Verhandlung. Was bleibt ist eine
Spur, Ausdrücke und Kondensate von Vorstellungen, Wünschen und Begehren.
Es sind Zeugnis eines schwer zu definierenden Restes, der sich wehrt,
etwas genau definiertes seien zu wollen.

Fragen kommen auf: Ist die Ästhetik absoluter Sauberkeit nicht auch eine
Ästhetik der Unterdrückung? Und, wie spricht diese Unordnung zu uns? Was
will sie meinen? Wäre eine Stadt ohne Graffiti nicht unheimlich? Wie
eine schon längst zu Ende geschriebene Geschichte? Sind die Wände, die
wieder und wieder neu vereinnahmt werden nicht so eine Art letztes
niemands Land, ein Reservat der Wünsche, ein murmelndes Raunen davon was
sein könnte? Halle ist eine Stadt mit allerlei Vandalismus. Allein die
HAVAG hat 2022 45.000 € für die Beseitigung von Vandalismusschäden
ausgegeben – was bedeutet das für eine Stadt?
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